Zertifikat: Psychologischer Scout Neu
Wir schulen seit vielen Jahren Konzepte zur Prävention von zielgerichteter Gewalt im Rahmen des Bedrohungsmanagements. Seit 2005 haben wir sehr viele Einzelpersonen und Teams in der systematischen Bewertung, Analyse und Betreuung von Risikofällen ausgebildet und unterstützt.
Mit dem Psychologischen Scout gehen wir neue Wege und schaffen hier ein zusätzliches Präventionsangebot, um niedrigschwellig mit bedrohlichen Situationen umzugehen. Kernpunkt der Ausbildung liegt hierbei auf der schnellen Einschätzung eines möglichen bedrohlichen Verhaltens und auf einer effektiven Weitervermittlung an geeignete Netzwerke – sei dies betriebsintern oder an Angebote außerhalb der Institution / des Unternehmens. Der Scout übernimmt hier zentral die ersten Einschätzungen und Verknüpfungen zu Netzwerkpartner*innen. Im Mittelpunkt steht somit die rasche und adäquate Unterstützung in Krisen, die durch bedrohliches Verhalten am Arbeitsplatz ausgelöst werden.
Hier ein Erklärvideo zum Psychologischen Scout:
Im Rahmen der Ausbildung zum Psychologischen Scout erwerben Sie ein breites Wissen über Gewaltphänomene am Arbeitsplatz, wie diese erkannt werden können und welche Netzwerkpartner*innen (intern und extern) weitere professionelle Unterstützung bieten können. Von der Gesprächsführung mit belasteten oder von Vorfällen betroffenen Personen bis hin zur internen und externen Zusammenarbeit werden alle Komponenten abgedeckt. Nach Abschluss des Zertifikats verfügt der Psychologische Scout über das Handwerkszeug, um eine effektive Gewaltprävention im Unternehmen / in der Behörde aufzubauen. Darüber hinaus kann der Bedarf für die Implementierung eines Bedrohungsmanagements ermittelt werden. Der Scout kann auch ein bereits bestehendes Bedrohungsmanagement unterstützen. Er / Sie hat eine Vernetzungsfunktion und ist erste Ansprechperson. Die Zertifizierung erfolgt nach Abschluss von 3 Seminaren (mind. 6 Schulungstagen).
Zwei Pflichtseminare sind dabei vorgegeben, die Reihenfolge ist frei wählbar:
1. Psychologischer Scout – Grundlagenseminar (2 Tage)
2. Psychologische Erstbetreuung (2 Tage)
+ 2 Tage nach Wahl:
Psychologische Deeskalation (1-2 Tage)
Umgang mit psychisch auffälligen Personen (1-2 Tage)
Psychologische Durchsetzungskraft und natürliche Autorität (1 Tag)
Resilienz für Krisen im beruflichen Alltag (1 Tag)
Zertifizierende Seminare:
Pflichtseminare:
Psychologische Erstbetreuung 27.-28.01.2025
Psychologischer Scout – Grundlagenseminar 24.-25.10.2024
Weitere Seminare zur freien Wahl:
Psychologische Deeskalation – Präsenzschulung 24. - 25.03.2025
Psychologische Deeskalation – Schulung an 2 Vormittagen 03. - 04.12.2024
Psychologische Durchsetzungskraft und natürliche Autorität – Schulung an 2 Vormittagen 26. - 27.11.2024
Resilienz für Krisen im beruflichen Alltag 13.11.2024
Umgang mit psychisch auffälligen Personen – Online-Schulung! 2 Vormittage – Termin 05./06.11.2024 05. - 06.11.2024
Umgang mit psychisch auffälligen Personen – Online-Schulung! Termin: 08.-09.10.2024
Umgang mit psychisch auffälligen Personen – Online-Schulung! Termin: 22.-23.01.2025 22. - 23.01.2025
Umgang mit psychisch auffälligen Personen – Präsenzschulung 01. - 02.07.2025
Umgang mit psychisch auffälligen Personen – Schulung an 2 Vormittagen – Termin 18./19.09.2024
Inhaltsbeschreibung
Fragen und Antworten zum Psychologischen Scout:
Warum hat IPBm den psychologischen Scout als Gewaltschutzkonzept entwickelt?
Der psychologische Scout ergänzt unsere bisherigen Präventionskonzepte. Anders als beim Bedrohungsmanagement, übernimmt der Scout nicht die Risikoeinschätzung, sondern bedient sich der Expertise des internen wie externen Netzwerkes. Somit kann der Scout eingesetzt werden, wenn keine genügenden Ressourcen für ein eigenständiges BM bestehen oder die Bedarfe noch nicht klar sind. Der Scout kann dann dabei helfen Strukturen aufzubauen, auch eine Erweiterung auf eigene BM Strukturen sind hier denkbar. Er/ Sie kann aber auch dem Bedrohungsmanagement zuarbeiten, indem eine erste Einschätzung und Anlaufstelle besteht, sowie die Netzwerkarbeit vorangetrieben wird.
Für wen ist der Psychologischer Scout gedacht?
Der Scout ist für alle Institutionen gedacht, die ein Gewaltschutzkonzept etablieren wollen. Im Rahmen der Ausbildung lernen die Teilnehmer*innen die wichtigsten bedrohlichen Verhaltensweisen zu erkennen und auch bei sehr schwierigen emotionalen Situationen Gespräche zu führen. Die wichtigsten Grundlagen beim Aufbau eines Gewaltschutzkonzepts werden besprochen und externe wie interne Netzwerkpartner beleuchtet.
Welche Aufgaben übernimmt der Psychologische Scout?
Der psychologische Scout übernimmt die Ersteinschätzung und prüft dann die weitere Vermittlung an interne bzw. externe Netzwerke. Darüber hinaus kann er helfen, ein Gewaltschutzkonzept aufzubauen und dafür zu sensibilisieren. Die Aufgabenfelder sind hier nicht abschließend festgelegt, sondern können je nach Institution angepasst werden.
Wenn es schon ein Bedrohungsmanagement Team gibt, welche Aufgaben übernimmt dann der Psychologische Scout?
Viele Bedrohungsmanagement-Teams sind durch andere Aufgaben häufig sehr gebunden, gerade die Netzwerkarbeit kann dadurch vernachlässigt werden. Zudem kann der psychologische Scout gerade bei großen Institutionen eine erste Einschätzung machen und entscheiden, ob das BM Team eingeschaltet werden muss.
Wie viele Personen sollten die Funktion eines Psychologischen Scouts übernehmen?
Für ein Funktionsfähiges Konzept sollten zwei Personen die Funktion ausüben, damit man sich gegenseitig vertreten kann. Dabei bedeutet dies nicht, dass dafür 100% Stellenanteil nötig sind, sondern das je nach Bedarf die Position neben der eigentlichen Arbeit erfüllt wird.
Ist allein das Absolvieren des Psychologischen Scouts ein funktionsfähiges Gewaltschutzkonzepts?
Die Ausbildung liefert alle Grundlagen, um ein Gewaltschutzkonzept zu etablieren. Dafür müssen vor Ort interne und externe Netzwerke geschaffen und gemeinsame Arbeitsweisen erarbeitet werden.
Anmeldung
Benutzen Sie bitte für Ihre Anmeldung den oben stehenden Link zum Anmeldeformular. Bitte senden Sie uns das ausgefüllte und unterschriebene Formular per Fax, per Post oder als digitalen Scan per E-Mail zu. Die Preise und Anmeldebegingungen entnehmen Sie bitte dem Anmeldeformular.
Für die Ausstellung und Zusendung des Zertifikates berechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 48,– EUR inkl. MwSt.
Referenten
Elena Tinkloh verfügt über langjährige Erfahrung im therapeutischen und psychologischen Beratungssetting. Zunächst arbeitete sie primär im forensischen Kontext mit Sexualstraftätern und substanzabhängigen Personen und erstellte Behandlungsgutachten (Zusatzqualifikation der „deliktorientierten Einzeltherapie“).
Später arbeitete sie verstärkt mit substanzabhängigen und psychisch belasteten Jugendlichen. Aktuell arbeitet sie als Honorarkraft in der Hochschulambulanz für Psychotherapie und Neuropsychologie. Ihre Fachrichtung ist klinisch-behaviorale Verhaltenstherapie. Als selbstständige Psychologin arbeitet sie Online Kurse aus, die fachübergreifend Aspekte der Tanztherapie, narrativen und Kunstpsychologie miteinander vereinen.
In ihrer Freizeit ist sie begeisterte Taijiquan Studierende. Für I:P:Bm führt sie Trainings zu den Themen „Umgang mit psychisch auffälligen Personen“ und „Psychologische Deeskalation“ durch.
Justine Glaz-Ocik ist Kriminalpsychologin. Sie war zudem als stellvertretende Leiterin einer Täterarbeitseinrichtung tätig und ist zertifizierte Deeskalationstrainerin in Fällen häuslicher Gewalt (DET®). Dort führte sie u.a. das Fallmanagement mit Stalkern und Gewalttätern durch. Sie forscht im Bereich Tötungsdelikte an Kindern, Stalking und schwere Gewaltdelikte und ist an der Entwicklung eines Online-Instruments zur Risikoeinschätzung bei Partnergewalt und Stalking beteiligt.
Ellen Harbers ist investigative Psychologin, Entwicklungspsychologin und Kriminologin. Sie war fünfzehn Jahre Polizeipsychologin in den Niederlanden. Neben der operativen Tätigkeit in Fällen der Schwerstkriminalität wie Geiselnahmen, Bedrohungslagen und Entführungen, gehörte die Analyse von Drohungen zu ihren Spezialgebieten. Frau Harbers hat auch zwei Jahre in der geschlossenen Jugendhilfe gearbeitet, wo sie täglich für die Suizidbewertung und das Risikomanagement in Krisensituationen verantwortlich war. Derzeit arbeitet sie als Dozentin an der Hochschule der Polizei in den Niederlanden.
Carmen Krettek ist Dipl.-Psychologin, Systemische Beraterin und Systemischer Coach mit über 10-jähriger Berufserfahrung. Ihre Themenschwerpunkte liegen in der Begleitung von Menschen in Krisen sowie in der Transformationsbegleitung, Organisationsentwicklung und im Change Management. Erfahrungen aus unterschiedlichen Branchen und Verantwortungsbereichen in HR und Organisation bilden neben ihrem Hintergrund als Diplom-Psycholigin die fachliche Basis.
Ein weiteres Anliegen ist die Veränderung von Lehre und v.a. Hochschullehre. Frau Krettek bietet an (dualen) Hochschulen Lehrveranstaltungen zu den Themen Persönlichkeitsentwicklung, Coaching und Gruppendynamik an, die nicht von Fakten und Fachwissen, sondern in erster Linie von persönlicher Erfahrung geprägt sind.