Zertifikat: Präventionsmanager:in – Gewalt gegen Kinder
Mit dem Zertifikat zur Präventionsmanager:in belegen Sie, dass Sie über das aktuelle Fachwissen und Präventions-Know-how im Bereich Gewalt gegen Kinder verfügen. Sie beherrschen Instrumente der Risikoeinschätzung und sind in der Lage, ein individuelles Fallmanagement durchzuführen.
Die Zertifizierung erfolgt nach Abschluss von 3 Seminaren (mind. 6 Schulungstagen) Ihrer Wahl. Ein Pflichtseminar ist hierbei obligatorisch und kann ebenfalls frei gewählt werden.
Diese Präventionsmanager:in setzt sich aus den beiden vormals angebotenen Präventionsmanager:innen zusammen:
1.) Präventionsmanager:in – Körperliche & Sexuelle Gewalt gegen Kinder
2.) Präventionsmanager:in – Sexuelle Übergriffe gegen Kinder & Jugendliche
Auf dem Zertifikat wird nach wie vor Ihr Schwerpunkt aufgeführt.

Zertifizierende Seminare:
Pflichtseminare (mindestens eines auswählen):
Gewalt gegen Kinder – die Täter*innen 21. - 22.03.2024
Prävention & Fallmanagement sexueller Übergriffe bei Kindern und Jugendlichen 09. - 10.10.2024
Schwere Gewalt gegen Kinder – Warnsignale & Prävention 03. - 04.06.2024
Weitere Seminare zur freien Wahl:
Sexuell übergriffige Jugendliche 02. - 03.07.2024
Sexuelle Übergriffe unter Kindern 16. - 17.01.2024
Sexueller Missbrauch und Missbrauchsabbildungen 06. - 07.12.2023
Inhaltsbeschreibung
Übersicht:
- Prävention von physischer und sexueller Gewalt sowie schwerer Vernachlässigung
- Früherkennung von Risikokonstellationen und -dynamiken
- Besonderheiten bei besonders schweren Gewaltdynamiken
- Präventions- und Fallmanagement relevantes Wissen zu Täterschaften
- Fallmanagementstrategien
- Praxisnahe und wissenschaftlichfundierte Inhalte
Inhaltlich legen die Module des Zertifizierungskurses den Schwerpunkt auf Gewaltdynamiken, die den Bereichen physischer und sexueller Gewalt. Der rote Faden, der sich durch die gesamte Weiterbildung zieht, spiegelt das Motto unseres Instituts wider: Erkennen, Einschätzen & Entschärfen von Risikodynamiken.
Die Zertifizierungsmaßnahme bietet eine vielschichtige Sicht auf das Phänomen „Gewalt gegen Kinder“ und vermittelt neuestes Fachwissen sowie Handlungsansätze für die Praxis. Die Teilnehmenden werden befähigt, Merkmale besonderer Risikodynamiken für schwere Gewalt gegen Kinder frühzeitig zu erkennen. Sie bekommen für die Prävention und ein effektives Fallmanagement relevante Aspekte sowie bewährte und für ihr eigenes Arbeitsfeld modifizierbare Präventions- und Fallmanagementstrategien vermittelt. Die Inhalte werden anhand zahlreicher Fallbeispiele verdeutlicht.
Anmeldung
Benutzen Sie bitte für Ihre Anmeldung den oben stehenden Link zum Anmeldeformular. Bitte senden Sie uns das ausgefüllte und unterschriebene Formular per Fax, per Post oder als digitalen Scan per E-Mail zu. Die Preise und Anmeldebedingungen entnehmen Sie bitte dem Anmeldeformular.
Für die Ausstellung und Zusendung des Zertifikates berechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 48,– EUR inkl. MwSt.
Zusätzliche Informationen
Die Weiterbildung richtet sich an Fachleute unterschiedlichster Disziplinen und Institutionen, die mit der präventiven Arbeit und Analyse von Risikodynamiken befasst sind, um Gewalttaten gegen Kinder zu verhindern.
Gerne beantragen wir bei der Psychotherapeutenkammer Fortbildungspunkte für Mediziner und Psychotherapeuten. In der Regel sind unsere Seminare nach Zertifizierung mit 16 Punkten akkreditiert.
Wir bitten Sie, Fortbildungspunkte 8 Wochen vor Veranstaltungstermin bei uns zu beantragen. Da nicht alle Veranstaltungen automatisch akkreditiert werden, kann bei einer zu kurzfristigen Anfrage oder nach einer Veranstaltung keine Akkreditierung mehr erfolgen.
Wie zumeist üblich bei I:P:Bm-Veranstaltungen, können Medienvertreter oder interessierte Laien nicht teilnehmen. Die Seminare sind keine Train-the-Trainer-Seminare, sodass Referenten und Referentinnen nicht zugelassen werden. Wir bitten um Verständnis.
Referenten

Steffen Theel ist stellvertretender Leiter unseres Kooperationspartners Zentrum für Kriminologie & Polizeiforschung | ZKPF und aktuell mit seiner Dissertation zum Thema „Periculärer sexueller Sadismus und Risikofaktoren im Kindesalter“ befasst. Er ist Kriminaltherapeut sowie approbierter Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut mit Schwerpunkt Verhaltenstherapie. Darüber hinaus absolvierte er den Master of Art mit Ausrichtung auf Organisationsentwicklung und Inklusion in Sozialpädagogik/Sozialarbeit sowie eine Zusatzqualifikation im ASAT® und ASAT®Jugend. Er ist als Dozent am MAPP-Institut (Magdeburger Ausbildungsinstitut für Psychotherapeutische Psychologie) und als Ausbildungsreferent in den Zertifizierungskurs "Kriminaltherapie und Kriminalprävention | KrimTP®" bestellt.
Die berufliche Laufbahn von Steffen Theel umfasst u. a. psychotherapeutische Tätigkeiten in ambulanten und stationären Kinder- und Jugendpsychiatrien sowie in eigener privatpsychotherapeutischer Praxis. Auch in der Arbeit mit sogenannten "Straßenkindern" betreute er zahlreiche Opfer komplexer Kindesmisshandlungen. Zudem bietet Steffen Theel psychotherapeutische Sprechstunden für sexuell grenzverletzende Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sowie kriminalpräventive Angebote für inhaftierte Erwachsene in Berlin an.
Im ZKPF ist er neben seiner Leitungstätigkeit als Fachautor sowie als Fachreferent, Fallberater und Gutachter im deutschsprachigen Raum eingesetzt. Gemeinsam mit Michael Geiger und Dr. Rita Steffes-enn entwickelte er eine Modifikation des ASAT®, das somit auf die besonderen kriminalpräventiven Bedarfe psychopathologisch auffälliger, sexuell übergriffiger Kinder (ASAT®Kinder) abgestimmt ist. Des Weiteren leitet er bei ZKPF Entlastungstrainings für Sepzialermittler:innen in besonders belastenden Ermittlungsverfahren, z. B. sog. Kinderpornografie.

Michael Geiger ist Systemischer Psychotherapeut, zertifizierter ASAT® und ASAT®Jugend Trainer sowie Experte im Team unseres Kooperationspartners des Zentrums für Kriminologie und Polizeiforschung | ZKPF. Neben Betriebswirtschaft hat er auch Sportwissenschaften mit dem Fokus auf Prävention und Rekreation in Wien studiert. Die rückfallpräventive Arbeit mit Sexual- und Gewalttätern im Alter von 14 - 23 Jahren sind seine Spezialgebiete. Derzeit arbeitet Michael Geiger mit strafmündigen, übergriffigen Jugendlichen und jungen Erwachsenen; insbesondere aber mit männlichen Tätern bis zu einem Alter von 23 Jahren beim Verein Limes in Wien. Vor der Spezialisierung auf Jugendliche und junge Erwachsene mit sexuell grenzverletzendem Verhalten arbeitete Michael Geiger unter anderem im pädagogischen Bereich in einer privaten, psychotherapeutischen Kinder- und Jugendwohngemeinschaft in Schwechat bei Wien. Darüber hinaus hat Michael Geiger mehrjährig psychotherapeutisch mit männlichen Tätern bis zu einem Alter von 23 Jahren in Strafvollzugseinrichtungen gearbeitet. Dementsprechend verfügt er über langjährige Berufs- und Leitungserfahrung in stationären und ambulanten Institutionen.
Seine aktuellen Tätigkeitsfelder sind die stellvertretende Leitung des Vereins Limes, die psychotherapeutische Arbeit beim Verein Limes im ambulanten Bereich und die Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Strafvollzugseinrichtungen mit Maßnahmenklienten. Im Kontext seiner Tätigkeit beim ZKPF ist Michael Geiger im deutschsprachigen Raum als Fachreferent tätig und entwickelte u.a. gemeinsam mit Steffen Theel und Dr. Rita Steffes-enn eine Modifikation des ASAT®, das auf die besonderen kriminalpräventiven Bedarfe psychopathologisch auffälliger, sexuell übergriffiger Kinder (ASAT®Kinder) abgestimmt ist.

Dr. Rita Steffes-enn ist Kriminologin (M. A.) und Leiterin unseres Kooperationspartners Zentrum für Kriminologie & Polizeiforschung | ZKPF. Sie promovierte in der Arbeitsgruppe Rechtspsychologie der Universität Bremen, wobei sie sich mit den Narrativen von Gewalttätern und der Funktionsanalyse ihrer Taten hinsichtlich zwischenmenschlicher Bedürfnisse und der Primärgüter gemäß des Good Lives Models (GLM) befasste.
Die kriminaltherapeutische Arbeit mit Stalkern, Sexual- und Gewalttätern sowie Umgang mit betrügerisch-manipulativen und psychopathischen Klient*innen sind Spezialgebiete von Rita Steffes-enn. Sie arbeitete bereits mit strafunmündigen übergriffigen Kindern, insbesondere aber mit jugendlichen und erwachsenen Tätern*innen, die überwiegend dem sogenannten Hochrisikobereich zugeordnet wurden. Diesbezüglich verfügt sie über eine insgesamt 30-jährige Berufs- und Leitungserfahrung in stationären und ambulanten Institutionen. Vor ihrem ersten Studium der Sozialen Arbeit war Rita Steffes-enn bis 1991 als ausgebildete Polizeibeamtin tätig. Weitere Tätigkeitsfelder von Rita Steffes-enn sind die Forschung, Fachautorinnentätigkeit, freie Lehre auf nationaler und internationaler Ebene, Fallberatung und Supervision in kriminaltherapeutischen Institutionen sowie kriminalprognostische Gutachterin im Kontext familiengerichtlicher Verfahren und Clearings im Bereich Kriminaltherapie/-prävention.
Die kriminologischen Schwerpunkte von Rita Steffes-enn liegen im Bereich Sexual- und Gewaltdelinquenz einschließlich entsprechender Cyberkriminalität, insbesondere Kinderpornografie/sexueller Missbrauchsabbildungen. Gemeinsam mit Dr. Nahlah Saimeh und Prof. Dr. Peer Briken gibt sie das erste deutschsprachige Standardwerk zum Thema Missbrauchsabbildungen bei der Medizinisch Wissenschaftlichen Verlagsgruppe | MWV, Berlin heraus (erscheint im Herbst 2023).

Justine Glaz-Ocik ist Kriminalpsychologin. Sie war zudem als stellvertretende Leiterin einer Täterarbeitseinrichtung tätig und ist zertifizierte Deeskalationstrainerin in Fällen häuslicher Gewalt (DET®). Dort führte sie u.a. das Fallmanagement mit Stalkern und Gewalttätern durch. Sie forscht im Bereich Tötungsdelikte an Kindern, Stalking und schwere Gewaltdelikte und ist an der Entwicklung eines Online-Instruments zur Risikoeinschätzung bei Partnergewalt und Stalking beteiligt.