Zertifikat: Präventionsmanager:in – Stalking & Intimpartnergewalt
Mit dem Zertifikat Präventionsmanager:in belegen Sie, dass Sie über das aktuelle Fachwissen und Präventions-Know-how im Bereich Stalking & Intimpartnergewalt verfügen. Sie beherrschen Instrumente der Risikoeinschätzung und sind in der Lage ein individuelles Fallmanagement durchzuführen.
Die Zertifizierung erfolgt nach Abschluss von 3 Seminaren (mind. 6 Schulungstagen) Ihrer Wahl. Ein Pflichtseminar ist hierbei obligatorisch und kann ebenfalls frei gewählt werden.
Zertifizierende Seminare:
Pflichtseminare (mindestens eines auswählen):
Gewaltvorhersage & Fallmanagement bei Stalking 06. - 07.03.2025
Tötungsdelikte und schwere Gewalt durch Intimpartner – Prävention & Fallmanagement – Präsenzschulung! 10. - 11.02.2025
Weitere Seminare zur freien Wahl:
Partnergewalt & Stalking – Verhaltens- und Sicherheitsberatung – Online-Schulung! 10. - 11.11.2025
Partnergewalt & Stalking – Verhaltens- und Sicherheitsberatung – Präsenzschulung! 24. - 25.02.2025
Psychotherapeutische Unterstützung und Beratung von Stalkingopfern
Stalking – Umgang und Beratung (Grundlagenseminar) – Online-Schulung! 31.03. - 01.04.2025
Stalking – Umgang und Beratung (Grundlagenseminar) in Präsenz! 15. - 16.09.2025
Inhaltsbeschreibung
Übersicht:
- Prävention von schwerer Gewalt bei Stalking & Gewalt durch den Intimpartner (auch ehemalige)
- Beratung von Stalkingopfern & Betroffenen
- Früherkennung von Risikofaktoren
- Bedrohungsanalyse bei Stalking & Partnergewalt
- Fallmanagementstrategien
- Psychologie der Täter
Stalking und schwere Gewalt gegen den Intimpartner stellen für Fachleute, die mit Betroffenen dieser Phänomene arbeiten, immer wieder eine Herausforderung dar. Zum einen weisen die einzelnen Fälle äußerst dynamische Verläufe auf, zum anderen stehen zum Zeitpunkt der Beratung Täter und Opfer nicht selten in Kontakt miteinander, was den Verlauf des Geschehens stark beeinflusst.
Aus diesem Grund sind hier die Erarbeitung von individuellen Handlungsstrategien mit der betroffenen Person sowie eine fundiertes Fallmanagement unerlässlich. Dabei spielt das Thema der Risikoeinschätzung eine bedeutende Rolle, auch hinsichtlich der Auswahl der bestmöglichen Intervention. Zusätzlich weisen die Betroffenen starke Belastungssymptome auf, die im Beratungskontext berücksichtigt werden müssen. Der rote Faden der gesamten Weiterbildung spiegelt zugleich das Motto unseres Instituts wider: Erkennen, Einschätzen & Entschärfen von Risikodynamiken.
Im Verlauf der Weiterbildung lernen die Teilnehmenden die besonderen Dynamiken in Fällen von Stalking beziehungsweise Gewalt gegen den (ehemaligen) Partner kennen. Sie erhalten fundiertes Hintergrundwissen zu kritischen Verläufen, die eine Gefährdung der betroffenen Person in sich bergen können. Des Weiteren werden die spezifischen Problematiken in der Arbeit mit Betroffenen erörtert und entsprechende Beratungsstrategien vorgestellt.
Die Referent:innen verfügen über umfangreiche Fallerfahrungen in den jeweiligen Themenbereichen und an Hand von realen Fallbeispielen werden die einzelnen Schwerpunktthemen und Interventionsmöglichkeiten diskutiert und erprobt.
Wissenschaftlich fundiertes Wissen und praxiserprobtes Vorgehen sind in den einzelnen Modulen eng miteinander verbunden und stellen die Grundpfeiler der Weiterbildung dar. Mit dem Zertifikat „Präventionsmanager:in“ Stalking & Intimpartnergewalt" sind die Teilnehmer in der Lage, Risikodynamiken frühzeitig zu erkennen und das entsprechende Fallmanagement einzuleiten.
Anmeldung
Benutzen Sie bitte für Ihre Anmeldung den oben stehenden Link zum Anmeldeformular. Bitte senden Sie uns das ausgefüllte und unterschriebene Formular per Fax, per Post oder als digitalen Scan per E-Mail zu. Die Preise und Anmeldebedingungen entnehmen Sie bitte dem Anmeldeformular.
Für die Ausstellung und Zusendung des Zertifikates berechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 48,– EUR inkl. MwSt.
Zusätzliche Informationen
Die Weiterbildung richtet sich an Fachleute unterschiedlicher Disziplinen und Institutionen, die sich mit dem Thema Stalking und Gewalt durch Intimpartner befassen, Betroffene beraten sowie das Risiko für schwere Gewalt einschätzen müssen. Zudem wendet sich ein spezielles Modul besonders an Personen, die direkt mit Stalkern therapeutisch oder beratend arbeiten.
Gerne beantragen wir bei der Psychotherapeutenkammer Fortbildungspunkte für Mediziner und Psychotherapeuten. In der Regel sind unsere Seminare nach Zertifizierung mit 16 Punkten akkreditiert.
Wir bitten Sie, Fortbildungspunkte 8 Wochen vor Veranstaltungstermin bei uns zu beantragen. Da nicht alle Veranstaltungen automatisch akkreditiert werden, kann bei einer zu kurzfristigen Anfrage oder nach einer Veranstaltung keine Akkreditierung mehr erfolgen.
Wie zumeist üblich bei I:P:Bm-Veranstaltungen, können Medienvertreter oder interessierte Laien nicht teilnehmen. Die Seminare sind keine Train-the-Trainer-Seminare, sodass Referenten und Referentinnen nicht zugelassen werden. Wir bitten um Verständnis.
Referenten
Dr. Rita Steffes-enn ist Kriminologin (M. A.) und Leiterin unseres Kooperationspartners Zentrum für Kriminologie & Polizeiforschung | ZKPF. Sie promovierte in der Arbeitsgruppe Rechtspsychologie der Universität Bremen, wobei sie sich mit den Narrativen von Gewalttätern und der Funktionsanalyse ihrer Taten hinsichtlich zwischenmenschlicher Bedürfnisse und der Primärgüter gemäß des Good Lives Models (GLM) befasste.
Die kriminaltherapeutische Arbeit mit Stalkern, Sexual- und Gewalttätern sowie Umgang mit betrügerisch-manipulativen und psychopathischen Klient*innen sind Spezialgebiete von Rita Steffes-enn. Sie arbeitete bereits mit strafunmündigen übergriffigen Kindern, insbesondere aber mit jugendlichen und erwachsenen Tätern*innen, die überwiegend dem sogenannten Hochrisikobereich zugeordnet wurden. Diesbezüglich verfügt sie über eine insgesamt 30-jährige Berufs- und Leitungserfahrung in stationären und ambulanten Institutionen. Vor ihrem ersten Studium der Sozialen Arbeit war Rita Steffes-enn bis 1991 als ausgebildete Polizeibeamtin tätig. Weitere Tätigkeitsfelder von Rita Steffes-enn sind die Forschung, Fachautorinnentätigkeit, freie Lehre auf nationaler und internationaler Ebene, Fallberatung und Supervision in kriminaltherapeutischen Institutionen sowie kriminalprognostische Gutachterin im Kontext familiengerichtlicher Verfahren und Clearings im Bereich Kriminaltherapie/-prävention.
Die kriminologischen Schwerpunkte von Rita Steffes-enn liegen im Bereich Sexual- und Gewaltdelinquenz einschließlich entsprechender Cyberkriminalität, insbesondere Kinderpornografie/sexueller Missbrauchsabbildungen. Gemeinsam mit Dr. Nahlah Saimeh und Prof. Dr. Peer Briken gibt sie das erste deutschsprachige Standardwerk zum Thema Missbrauchsabbildungen bei der Medizinisch Wissenschaftlichen Verlagsgruppe | MWV, Berlin heraus (erscheint im Herbst 2023).
Justine Glaz-Ocik ist Kriminalpsychologin. Sie war zudem als stellvertretende Leiterin einer Täterarbeitseinrichtung tätig und ist zertifizierte Deeskalationstrainerin in Fällen häuslicher Gewalt (DET®). Dort führte sie u.a. das Fallmanagement mit Stalkern und Gewalttätern durch. Sie forscht im Bereich Tötungsdelikte an Kindern, Stalking und schwere Gewaltdelikte und ist an der Entwicklung eines Online-Instruments zur Risikoeinschätzung bei Partnergewalt und Stalking beteiligt.
Christine Gallas ist Diplom-Psychologin und seit 2007 im Bereich Forensische Psychiatrie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim tätig. Ihre Arbeitsschwerpunkte bilden die Bereiche Stalking und psychiatrische Versorgungsforschung. Christine Gallas hat in mehr als hundert Stalkingfällen Beratungen durchgeführt und ein psychotherapeutisch fundiertes Gruppenprogramm für Stalkingopfer mitentwickelt und implementiert.