Seminar: Therapie & Täterarbeit mit Stalkern Live-Web-Seminar
Inhaltsbeschreibung
Das Thema Therapie von Stalkern gewinnt zunehmend an Bedeutung. Durch die generelle Sensibilisierung für Stalking, auch in der Fachöffentlichkeit, wurde bewusst, dass einige Klienten eine solche Problematik aufweisen, zum Teil in Zusammenhang mit anderen psychischen Auffälligkeiten. Außerdem führte in Deutschland das im Jahr 2007 in Kraft getretene Gesetz zum Schutz von Stalking-Opfern dazu, dass im Rahmen von Bewährungsauflagen der Bedarf von spezifischen Therapieangeboten für Stalker entstand. Demgegenüber gibt es im deutschsprachigen Raum bislang kaum spezialisierte Behandlungskonzepte für Stalker. Das Seminar zielt darauf ab, diese Lücke zu schließen.
Das Seminar setzt sich aus drei Schwerpunkten zusammen:
Zum Einen werden die Entwicklungsgeschichte von Stalkern und biographisch frühe Hintergründe beleuchtet. Auch auf Zusammenhänge und Komorbidität zwischen Stalking und psychischen Erkrankungen wird detailliert eingegangen.
Ein weiterer Fokus des Seminars liegt auf der Gesprächsführung mit Stalkern, die im Vergleich zu der Kommunikation mit Tätern anderer Deliktsbereiche Besonderheiten aufweist. Eine psychologisch fundierte Kommunikation ist für eine erfolgreiche Grenzziehung und Behandlung von Stalkern von großer Bedeutung.
Des Weiteren wird den Teilnehmern ein deliktfokussiertes Behandlungskonzept vorgestellt, welches speziell auf die therapeutische Arbeit mit Stalkern zugeschnitten ist. Anhand realer Fallbeispiele wird die Besonderheit der Arbeit mit Stalkern betrachtet und die Teilnehmer erhalten fundiertes Wissen, welches sie direkt in der Praxis anwenden können.
Themenschwerpunkte:
- Die biographische Entwicklung von Stalkern, z.B. frühe Bindungserfahrungen als eine der zentralen Ursachen für Stalking
- Psychische Besonderheiten bei Stalkern
- Zusammenhänge zwischen psychiatrischen Erkrankungen und Stalking
- Gesprächsführung mit Stalkern
- Ein deliktfokussiertes Behandlungskonzept zur Therapie von Stalkern
- Das erhöhte Eigenrisiko bei der Arbeit mit Stalkern, selbst Opfer zu werden und dessen Vorbeugung
Zielgruppe
Dieses Seminar richtet sich an Fachleute unterschiedlicher Einrichtungen und Disziplinen, die im beruflichen Kontext mit Stalkern arbeiten, insbesondere Psychologen, Psychologische Psychotherapeuten, Ärzte, Sozialarbeiter oder Mitarbeiter von Täterarbeitseinrichtungen. Auch Polizeibeamte, die im Rahmen ihrer Berufsausübung mit Stalkern sprechen müssen und an den Hintergründen von Stalkingverhalten interessiert sind, sind bei diesem Seminar herzlich willkommen. Eine therapeutische Ausbildung ist nicht erforderlich. Es ist nur für Fachkräfte und Anwender bestimmt, kein Train-the-Trainer-Seminar, sodass Trainer und andere Referenten nicht zugelassen werden.
Dieses Seminar wird in Kooperation mit dem Zentrum für Kriminologie & Polizeiforschung | ZKPF durchgeführt (www.zkpf.de).
Referenzen
„Gut gefallen haben mir die Fallgeschichten, die lebendig und praxisnah vorgestellt wurden und die hohe Expertise der Referenten.“
(N.N.)
Anmeldung
Sie können sich per E-Mail, Fax oder postalisch bei uns verbindlich anmelden. Danach erhalten Sie von uns per E-Mail eine Bestätigung Ihrer Anmeldung sowie eine Rechnung. Bitte berücksichtigen Sie, dass ein Anspruch auf einen Teilnehmerplatz erst nach Eingang der vollen Teilnahmegebühr des jeweils fälligen Tarifs besteht. Die maximale TeilnehmerInnenzahl beträgt 20 Personen bei Präsenzschulungen. Bei Live-Web-Seminaren beträgt die maximale TeilnehmerInnenzahl 15 Personen. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt.
Aufgrund des hohen Verwaltungsaufwandes ist es uns leider nicht möglich, Bildungschecks oder Prämiengutscheine anzunehmen. Zusätzlich auch, weil der vollständige Betrag der Teilnahmegebühren frühestens ein halbes Jahr nach der Fortbildung bei uns eingeht. Unsere Seminargebühren versuchen wir stets für unsere Teilnehmer so kostengünstig wie möglich anzubieten. Wir bitten daher um Verständnis.
Rücktrittsbedingungen
Bei Stornierungen ab vier Wochen vor der Veranstaltung berechnen wir die Hälfte der Teilnahmegebühren für den Verwaltungsaufwand. Bei Stornierungen ab einer Woche vor der Veranstaltung berechnen wir die volle Teilnahmegebühr. Ein Ersatzteilnehmer kann selbstverständlich immer gestellt werden.
Das Seminar findet als Präsenzschulung ab einer Teilnehmerzahl von 10 Personen statt. Als Live-Web-Seminaren ab einer Teilnehmerzahl von 4 Personen. Spätestens vier Wochen vor Seminarbeginn verpflichten wir uns, Sie im Fall einer Absage per E-Mail zu informieren. Bei Ausfall eines Referenten sind wir bemüht, einen fachlich adäquaten Ersatzreferenten zu stellen.
Fortbildungspunkte
Gerne beantragen wir für Mediziner und Psychotherapeuten bei der Psychotherapeutenkammer Fortbildungspunkte. In der Regel sind unsere Seminare nach Zertifizierung mit 16 Punkten akkreditiert. Für Lehrkräfte ist das Seminar beim Institut für Qualitätsentwicklung in Hessen mit 20 Punkten akkreditiert. Bitte informieren Sie sich, wie weit diese in ihrem Bundesland anerkannt werden. Wir bitten Sie, Fortbildungspunkte 8 Wochen vor Veranstaltungstermin bei uns zu beantragen. Da nicht alle Veranstaltungen automatisch akkreditiert werden, kann bei einer zu kurzfristigen Anfrage oder nach einer Veranstaltung keine Akkreditierung mehr erfolgen.
Preise
495,– EUR inkl. MwSt.
Teilnehmergebühr für 2-tägiges Seminar, bei Präsenzschulung max. 20 TeilnehmerInnen,
inkl. Mittagessen, Kaffeepausen & Unterlagen (ohne Übernachtung)
Teilnehmergebühr für 2-tägiges Seminar, bei Live-Web-Seminar max. 15 TeilnehmerInnen
Bei Buchungen über firmeninterne Bestell- und Lieferantensysteme (z. B. Ariba)
erheben wir eine zusätzliche Bearbeitungsgebühr von 50,– EUR zzgl. MwSt. pro Bestellvorgang.
Veranstaltungsort
Es sind aktuell keine Veranstaltungen verfügbar.
Zusätzliche Informationen
Das Seminar ist Bestandteil des "Präventionsmanager – Stalking & Intimpartnergewalt".
Nach der Teilnahme an drei Seminaren aus dem Themenbereich dieses Präventionsmanagers können Sie das Zertifikat "Präventionsmanagerin / Präventionsmanager – Stalking & Intimpartnergewalt" erwerben. Für die Ausstellung und Zusendung des Zertifikates berechnen wir eine Bearbeitungsgebühr von 48,– EUR inkl. MwSt.
Referent

Dr. Rita Steffes-enn ist Kriminologin (M. A.) und Leiterin unseres Kooperationspartners Zentrum für Kriminologie & Polizeiforschung | ZKPF. Sie promovierte in der Arbeitsgruppe Rechtspsychologie der Universität Bremen, wobei sie sich mit den Narrativen von Gewalttätern und der Funktionsanalyse ihrer Taten hinsichtlich zwischenmenschlicher Bedürfnisse und der Primärgüter gemäß des Good Lives Models (GLM) befasste.
Die kriminaltherapeutische Arbeit mit Stalkern, Sexual- und Gewalttätern sowie Umgang mit betrügerisch-manipulativen und psychopathischen Klient*innen sind Spezialgebiete von Rita Steffes-enn. Sie arbeitete bereits mit strafunmündigen übergriffigen Kindern, insbesondere aber mit jugendlichen und erwachsenen Tätern*innen, die überwiegend dem sogenannten Hochrisikobereich zugeordnet wurden. Diesbezüglich verfügt sie über eine insgesamt 30-jährige Berufs- und Leitungserfahrung in stationären und ambulanten Institutionen. Vor ihrem ersten Studium der Sozialen Arbeit war Rita Steffes-enn bis 1991 als ausgebildete Polizeibeamtin tätig. Weitere Tätigkeitsfelder von Rita Steffes-enn sind die Forschung, Fachautorinnentätigkeit, freie Lehre auf nationaler und internationaler Ebene, Fallberatung und Supervision in kriminaltherapeutischen Institutionen sowie kriminalprognostische Gutachterin im Kontext familiengerichtlicher Verfahren und Clearings im Bereich Kriminaltherapie/-prävention.
Die kriminologischen Schwerpunkte von Rita Steffes-enn liegen im Bereich Sexual- und Gewaltdelinquenz einschließlich entsprechender Cyberkriminalität, insbesondere Kinderpornografie/sexueller Missbrauchsabbildungen. Gemeinsam mit Dr. Nahlah Saimeh und Prof. Dr. Peer Briken gibt sie das erste deutschsprachige Standardwerk zum Thema Missbrauchsabbildungen bei der Medizinisch Wissenschaftlichen Verlagsgruppe | MWV, Berlin heraus (erscheint im Herbst 2023).