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von Katrin Streich, I:P:Bm
Wirft man dieser Tage einen Blick in die Zeitungen mit Fokus auf das internationale Weltgeschehen, so lassen sich dort zahlreiche Beispiele für klassische Eskalationsdynamiken finden. Im aktuellen Handelskonflikt zwischen China und den USA beispielsweise entscheidet wohl am Ende die Wortwahl über eine mögliche Lösung oder eben auch nicht. Der eine bekundet öffentlich auf Twitter, dass er sowieso gewinnen werde und der andere spricht von verletzter Würde. Diese Dynamik befindet sich im Aufwärtstrend einer Eskalation und wird im Laufe der Zeit immer schwieriger (auf)lösbar. Denn Worte vermitteln die eigene Haltung, die Sicht auf das Gegenüber und vor allem können sie direkt in das Zentrum des Selbstwertes treffen. Ist dies einmal geschehen, geht es neben den ganzen inhaltlich zu klärenden Themen vor allem um die Verteidigung eben jenes angegriffenen Selbstwertes und um Gesichtswahrung. Die Sachebene tritt zunehmend in den Hintergrund und die Beziehungsebene fängt an zu feuern.
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von Mirko Allwinn, I:P:Bm
Manche Ereignisse kommen uns so vor, als seien sie noch nicht so lange her. 9/11 war bereits im Jahr 2001, doch manche von uns können sich noch an die Bilder der in die Tower fliegenden Flugzeuge erinnern. Das Attentat auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Jahr 2016 ist uns ebenfalls noch in Erinnerung und möglicherweise aus zwei Gründen präsenter. Zum einen wegen der zeitlichen, aber eben auch aufgrund der räumlichen Nähe. Natürlich spielen noch eine Reihe weiterer Faktoren eine Rolle ob wir uns an Ereignisse erinnern oder nicht. Wie sehr waren wir von den Ereignissen emotional betroffen? Besteht ein persönlicher Bezug zu dem Ereignis? Waren wir persönlich betroffen? Wie groß war der Schaden und wie „untypisch“ war das Ereignis? Und selbstverständlich steuern die Medien unsere Aufmerksamkeit insofern sie die Ereignisse wieder und wieder in den Fokus rücken und darüber berichten.
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von Dr. Jens Hoffmann, I:P:Bm
Gibt man Begriffe wie “Familientragödie” oder “Familiendrama” in eine Internet-Suchmaschine ein, stößt man auf Schlagzeilen wie Folgende: “Familientragödie in Baden-Württemberg: Ein Vater hat mutmaßlich seine zwei Kinder umgebracht” (im März, 2019) oder “Vater tötet offenbar seine Kinder – und kündigt Tat an! (im April, 2017).
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von Nils Böckler, I:P:Bm
Fast zur selben Zeit als die Medien vom Fall der letzten IS Bastion in Syrien berichteten, ereignete sich eine der verheerendsten rechtsextremistischen Gewalttaten seit dem Attentat von Oslo und Utøya im Jahr 2011. Der Anschlag von Christchurch (Neuseeland), bei dem ein 28-Jähriger Australier 50 Menschen ermordete, fand in einem Land statt, das weder durch extreme politische Polarisierung, noch durch populistische Demagogen, geschweige denn eine harte und gewaltbereite rechtsextremistische Szene auffällt. Wohl gerade auch deshalb war der Inselstaat als Tatort attraktiv für den Attentäter geworden, der als Einzeltäter agierte im Netz aber Teil einer breit aufgestellten ideologischen Hassgruppe war.
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von Nils Böckler & Dr. Jens Hoffmann, I:P:Bm
Wie der Spiegel gestern berichtete warnt das Bundesamt für Verfassungsschutz explizit deutsche Unternehmen vor Extremismusgefahren durch Innen- wie Außentäter (Link zum Artikel unten). Extremisten nehmen Unternehmen als potentielle Tatorte und Rekrutierungsplattformen ins Visier oder instrumentalisieren sie zum Zwecke der Propaganda und Mobilisierung. Der Extremismus, egal ob im islamistischen, im rechtsextremistischen oder im linksautonomen Spektrum, ist in den letzten Jahren immer dynamischer und vielfältiger geworden. Bedrohungsmanagement ist ein sinnvoller Präventionsansatz, der Unternehmen, Behörden und andere Institutionen befähigt, sich auch auf neue extremistische Trends schnell und ressourcensparend einzustellen.