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Wider den Begriff des "Familiendramas": Wenn Worte Gewalt relativieren und damit Tötungsdelikte erleichtern

Details
15.04

von Dr. Jens Hoffmann, I:P:Bm

Gibt man Begriffe wie “Familientragödie” oder “Familiendrama” in eine Internet-Suchmaschine ein, stößt man auf Schlagzeilen wie Folgende: “Familientragödie in Baden-Württemberg: Ein Vater hat mutmaßlich seine zwei Kinder umgebracht” (im März, 2019) oder “Vater tötet offenbar seine Kinder – und kündigt Tat an! (im April, 2017).

 Der Begriff der Tragödie stammt aus dem antiken Griechenland und bezeichnet eine Form des Dramas. Kennzeichnend für eine Tragödie ist demnach eine schicksalhafte Situation, in die die Hauptfiguren mehr oder weniger unverschuldet hineingeraten. Anschließend nimmt das Unheil seinen unvermeidlichen Verlauf. Die Täter können demnach nicht anders, sie müssen es tun.

Der Ausdruck der “Familientragödie” oder des “Familiendramas” in der Berichterstattung verschleiert, was hier wirklich geschieht, nämlich dass Eltern ihre Kinder töten. Dies ist natürlich kein unbarmherziges Schicksal, welches von Göttern gewollt ist, sondern eine Entscheidung mindestens eines Elternteils.

So hatte beispielsweise im hessischen Odenwald ein Ärzteehepaar seine beiden Kinder, 10 und 13 Jahre alt, im August vergangenen Jahres getötet. Der anschließende Versuch des Paares, sich danach zu suizidieren, scheiterte. Für die Eltern und insbesondere den Vater waren äußerst kostspielige Statussymbole offenbar von höchster Bedeutung für die Außenwirkung. Als die Pfändung des Hauses unmittelbar bevor stand, wurde die Tat durchgeführt.

Es ist von entscheidender Bedeutung, Medienvertretern deutlich zu machen, dass Begriffe wie Familiendramen und Familientragödien eine Relativierung schwerster Gewalt darstellen. Solche Formulierungen erlauben aus Sicht der Täter eine Rechtfertigung und Rationalisierung ihrer Tötungshandlungen nach dem Motto “Ich konnte nicht anders, es war das Schicksal”.

Gleiches gilt für den hochproblematischen und gefährlichen Begriff des “Erweiterten Suizids”. Dieser Ausdruck beschreibt die intendierte Tötung von sich selbst und mindestens eines weiteren Menschen. Die anderen Todesopfer werden hierbei allerdings nicht immer gefragt, ob sie auch sterben möchten. So verschleiert und beschönigt der Begriff des “Erweiterten Suizid”, was hier tatsächlich geschieht, nämlich tödliche Gewalt gegen andere Menschen. Es empfiehlt sich stattdessen den deskriptiver gefassten Fachterminus “Homizid-Suizid” zu verwenden.

Als Kriminalpsychologen versuchen wir eine höhere Sensibilisierung für diese Problematik zu schaffen. Viele Medienvertreter sind sich dieser Thematik schlichtweg nicht bewusst. So sollten wir als Fachpersonen nicht belehrend, sondern aufklärend über die verheerende Wirkung des Nachahmungseffekts informieren.

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