Unsere Beratungen, Weiterbildungen und Gutachten fußen stets auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Das I:P:Bm ist in verschiedenen Projekten daher immer wieder forschend tätig. So ist in der letzten Woche der 3-jährige BMBF-Forschungsverbund X-SONAR (Extremistische Bestrebungen in Online-Netzwerken) mit einer Abschlusskonferenz in Bielefeld zu Ende gegangen. Der WDR hat einige Impressionen eingefangen:
Das I:P:Bm hat sich unter anderem mit einer Gefährlichkeitsanalyse von 80 Islamisten beteiligt und dabei eine der ersten deutschen Vergleichsstudien zwischen Attentätern, Propagandisten, finanziellen Unterstützern und islamistisch motivierten Reisenden vollendet. Unter anderem zeigen unsere Analysen:
- dass sich islamistische Radikalisierung immer in potentiell beobachtbaren Verhaltensmustern einer Person niederschlägt.
- dass sich die Kommunikation von Attentätern vor ihrer Tat maßgeblich von jenen Personen unterschied, die sich zwar radikalisiert, aber später keine Gewalttat begangen haben.
- dass Attentaten in vielen Fällen eine längere Phase vorausgeht, in denen die Täter in einer bestimmten Art und Weise über persönliche und gesellschaftliche Krisen kommunizieren, ihrem Umfeld als aggressiver auffallen und Gewaltfantasien wiederholt mit anderen teilen.
Das I:P:Bm hat sich ferner mit der Adaption bedrohungsanalytischer Methoden für den virtuellen Raum beschäftigt und diese weitereintwickelt. Neben extremistischen Netzwerken sind hier etwa auch die Fangruppierungen von School Shootern und Amoktätern oder Zusammenschlüsse wie die INCELS relevant. Das Internet ist dabei aber nur ein Sozialraum von vielen, in denen Radikalisierungsdynamiken und Eskalationsprozesse frühzeitig erkannt werden können. Die Erkenntnisse können auch in Schulen, Gefängnissen und anderen gesellschaftlichen Institutionen zur systematischen Sensibilisierung Verantwortlicher beitragen.
Wir werden in den kommenden Monaten auf Veröffentlichungen aus dem Projekt auf unserer Homepage hinweisen. Das I:P:Bm bedankt sich herzlich bei seinen Verbundpartnern – dem Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld, dem LKA Niedersachsen, der Deutschen Hochschule der Polizei, dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz, dem Fraunhofer Institut für Sichere Informationstechnologie und dem Landesinstitut für präventives Handeln Saarland – für die fruchtbare und erfolgreiche Zusammenarbeit!