Wir freuen uns sehr, dass Dr. Florian Hartleb unseren Sammelband für die Juni 2018-Ausgabe „die Polizei: Zeitschrift der Gewerkschaft der Polizei“ genauer unter die Lupe genommen hat. Dr. Hartleb ist ausgewiesener Terrorismusexperte und unter anderem Gutachter für die Stadt München im Fall des Attentates am OEZ gewesen.
Aus der Rezension:
„Wie wichtig es ist, sich in vergleichender Perspektive dem Phänomen zu nähern, belegt der wichtige Sammelband von Nils Böckler und Jens Hoffmann. Hier werden zunächst ideologische Facetten herausgearbeitet, bevor Radikalisierungsprozesse im islamistischen und dann im rechtsterroristischen Spektrum unter die Lupe genommen werden. Interessanterweise sind hier auch die Reichsbürger aufgenommen, die nicht mehr nur als „Papierterroristen“ – krude Schreiben an Behörden richtend – agieren, sondern Polizeibeamte attackiert haben. Die Gewalttat steht meist sogar am Ende einer längeren Entwicklungsspanne, wie Katrin Streich herausarbeitet. Die Tatdynamiken lassen sich in drei Muster einteilen, erstens geplant und proaktiv, zweitens eingeplant und reaktiv sowie drittens spontan (Streich, in: Böckler/Hoffmann: S. 198 f.). Lobenswert ist, dass die Rolle von Internet und sozialen Medien ausführlich zur Sprache kommt, sowohl aus Sicht der Gewalttäter als auch der Prävention. So werden die Möglichkeiten der einsatztaktischen Nutzung von Social-Media durch Spezialeinheiten diskutiert. Nicht nur hier zeigt sich, dass ein Blick über die Grenzen weiterhilft.“
Zur aktuellen Ausgabe „die Polizei“ geht es hier.
"Radikalisierung und terroristische Gewalt: Perspektiven aus dem Fall- und Bedrohungsmanagement", Nils Böckler, Jens Hoffmann, Verlag für Polizeiwissenschaft, 2017, 350, Seiten, 29,90 Euro, ISBN 978-3-86676-478-1