von Dr. Jens Hoffmann, I:P:Bm
Noch wenig beleuchtet im Feld des Bedrohungsmanagements sind zielgerichtete Gewalttaten, bei denen ein Kraftfahrzeug bewusst als Waffe eingesetzt wird. Bei näherer Betrachtung lassen sich unterschiedliche Falldynamiken ausmachen. Konkret kann man dabei grundsätzlich vier primäre Motivationskategorien unterscheiden. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass diese Motivkategorien nicht exklusiv sind, sondern sich teilweise überlappen können.
Hier die vier Kategorien im Überblick:
Persönlicher Konflikt
Hier kann es sich um einen situativen Streit oder um eine sich aufschaukelnde Eskalation handeln. Dieser Konflikt schwelt oftmals schon lange etwa mit einem Nachbarn oder in einer Beziehungsthematik. Manchmal impulsiv, manchmal auch geplant, wird dann die Tat umgesetzt.
Konflikt mit einer Institution
Immer wieder gibt es beispielsweise Attacken gegenüber Behördenvertretern. Dabei wird das Auto etwa gezielt in ein Gebäude gesteuert.
Ideologische Motivation
Beispielsweise sind hier islamistische Attentate zu nennen, wie der Anschlag in Nizza im Juli 2016 oder im Dezember 2016 auf dem Berliner Breitscheidplatz. In diesem Zusammenhang ist zudem das Phänomen der sogenannten “Incels” zu nennen. Hier handelt es sich um junge Männer, die keine Partnerin finden und aus ihrer Frustration eine Ideologie machen, wobei sie Passanten gezielt mit Autos attackieren.
Psychotische Fehlwahrnehmung
Hier wird das Auto als Waffe eingesetzt, wenn etwa im Rahmen einer psychotischen Erkrankung der Angreifer versucht sich selbst oder andere zu schützen und als Waffe das Auto wählt.
Eine Studie zum Thema das Auto als Waffe wurde nun gemeinsam von der Goethe-Universität Frankfurt/Main und I:P:bm durchgeführt.
Der Artikel erscheint nun in der neuen Ausgabe des “forum kriminalprävention” und kann ab sofort kostenfrei unter folgendem Link heruntergeladen werden:
https://www.forum-kriminalpraevention.de/files/1Forum-kriminalpraevention-webseite/pdf/2020-02/Amokfahrten_in_Deutschland.pdf