Von I:P:Bm Experte Mirko Allwinn
Die USA befinden sich seit Jahren im Ausnahmezustand. Laut FBI Statistik finden beinahe täglich schwere Amokläufe (sog. Mass Shootings) statt. Allein dieses Jahr ereigneten sich über 250 solcher Gewalttaten (https://www.gunviolencearchive.org/).
Der Amoklauf von El Paso war dabei das 249 „Mass Shooting“. Am Samstag den 3. August betrat ein 21-jähriger weißer Mann den Walmart in El Paso (Texas) und hatte versucht, laut eigener Aussage, so viele Mexikaner wie möglich zu erschießen. Die Tat war eindeutig rassistisch motiviert. Gleichzeitig wird sichtbar, dass er sich auf das Christchurch Massaker bezieht und diese Tat als „Inspiration“ betrachtet. Dieses Phänomen ist uns Wissenschaftlern leider nicht neu.
Diese Zahl von knapp 250 Taten gibt dabei jedoch nur die schwersten Gewaltdelikte an. Die „normale" Mordstatistik ist dabei noch nicht einmal aufgeführt. Laut GunViolence Archive sprechen wir hierbei von 33.307 Fällen, in denen Waffen zum Einsatz kamen. Dabei starben über 8.837 Menschen und 17.489 wurden verletzt (Stand 06.08.2019).
In den USA bezeichnet man solche Taten oft mit dem Zusatz „shooting“. Das ist eine Einschränkung auf eine spezifische Methode, eben mittels Schusswaffe.
Auch im deutschsprachigen Raum ereignen sich bedauerlicherweise immer wieder solche Taten, kommen jedoch glücklicherweise sehr viel seltener vor. Wir von I:P:Bm haben vor einiger Zeit eine Studio zu Amokläufen in Deutschland durchgeführt (hier geht es zur Studie).
Für mich liegt die Vermutung nahe, dass es im Wesentlichen mit der Verbreitung von Schusswaffen bzw. deren leichter Verfügbarkeit zusammenhängt. Studien unterstützen diese These (z.B. Oxford Academy; gute graphische Darstellung unter https://www.vox.com/a/mass-shootings-america-sandy-hook-gun-violence).
Der erste Schritt in eine friedlichere Welt ist die Einschränkung von Handfeuerwaffen. Neuseeland hat es dieses Jahr vorgemacht und mit strengeren Waffengesetzen auf den Amoklauf in Christchurch reagiert.