Reichsbürger – Die Szene ist größer als gedacht und noch immer zum Teil gewaltbereit
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Von Katrin Streich, I:P:Bm
Reichsbürger – Staatsverweigerer – Selbstverwalter. Die Namensgebung ist so heterogen wie die Gruppierungen selbst. Sie lehnen den deutschen Staat ab, glauben an den Fortbestand des Deutschen Reichs und versuchen behördliche Abläufe zu stören im Glauben ihren Widerstand so am besten ausdrücken zu können. Der oberste Verfassungsschützer Maaßen hat gerade aktuelle neue Zahlen veröffentlicht. Mittlerweile sind wir bei fast 15.000 registrierten Reichsbürgern in Deutschland angekommen.
Der Verfassungsschutz beobachtet die Szene seit geraumer Zeit und wie das jüngste Beispiel aus Bayern zeigt, sicherlich zu Recht. In Hof wurde ein Mann festgenommen, der der sogenannten Reichsbürgerszene zugeordnet wird. Er war bei seiner Festnahme bewaffnet mit einer geladenen Schusswaffe und auch zu Hause bei ihm fand die Polizei dann ein Arsenal an Munition und weitere Schusswaffen.
Diese Nähe zu Waffen ist kein Zufall. Wie der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz mitteilt, verfügen gut 1000 Reichsbürger legal über Waffen. Mittlerweile glauben nicht mehr viele, dass es sich nur um ein paar Verwirrte und Esoteriker handelt. Im Gegenteil – die potentielle Gefahr wird gesehen und es gibt Bundesländer, wie Bayern, die konsequent gegen Reichsbürger vorgehen. Diejenigen die täglich mit ihnen umgehen müssen, wie z. B. Mitarbeiter von Behörden und der Justiz, wissen wie nervenaufreibend und auch verunsichernd dies sein kann. Daneben weisen einige der Reichsbürger aber auch extremistische Tendenzen auf und radikalisieren sich immer weiter innerhalb der Szene.
Im Seminar „Reichsbürger: Phänomen – Umgang – Risikoanalyse“ werfen wir einen Blick auf die hier wirkende psychologische Dynamik, setzen uns mit Möglichkeiten des adäquaten Umganges auseinander und vertiefen die Frage, woran wir die Radikalisierten unter den ohnehin schon Extremen identifizieren können. Das nächste offene Seminar zum Thema Reichsbürger findet am 27.06.2018 in Frankfurt am Main statt.
Jeder von uns kennt mitterlweile Phishig-Mails und hat auch welche schon im eigenen Postfach erhalten. Die Betrüger versuchen vorzugeben, dass die Email beispielsweise von einer Bank Ihres Vertrauens ist, oder beispielsweise von einem Mobilfunkanbieter, oder von anderen großen Firmannamen mehr. Oftmals sind die Emails schlecht gemacht, aber dennoch gibt es auch sehr gut nachgemachte Schreiben mit guten Firmen-Logos und Texten. Schnell könnte passieren, dass darauf geklickt wird und dies unaufmerksame Klicken kann größten Schaden anrichten.
Hier ein weiteres Fallbeispiel – anonymisiert und verfremdet. Wir möchten damit kleine Einblicke in die spannende und herausfordernde Arbeit des Bedrohungsmanagements geben.
Fall Ares:
Liebe nimmt manchmal komische Formen an. Ares ist Berufsschüler und hat sich in seine Mitschülerin Megara verliebt. Ares hätte sie gern angesprochen, aber traute sich nicht. Seine größte Angst war es, dass Megara sich in jemand anderen verliebt, was schließlich auch passierte. Sie hatte einen Freund. Für Ares brach innerlich eine Welt zusammen, doch zeigte er dies nach außen nicht. Er begann sich seltsam zu verhalten und äußerte bedrohliche Sachen. So beschrieb er Megaras Freund, dass er ihm gerne in den Hinterkopf schießen würde oder beschrieb anderen Schülern, dass er Megara in den Wald bringen möchte, um sie dort zu verbrennen.
22.03
Referent*innen mit Trainingserfahrung gesucht!
Wir suchen für unser Institut
Referent*innen mit TrainingserfahrungoderPsycholog*innen für das Thema "Psychologische Deeskalation" und / oder "Umgang mit psychisch auffälligen Personen"
vorwiegend im Non-Profit-Bereich (Institutionen, Ämter und Behörden)
23.02
Der "Psychologischer Scout" ist sehr gut angenommen worden.
Unser Präventionskonzept "Psychologischer Scout" ist sehr gut angenommen worden. Gestern und vorgestern fand das erste Seminar zu diesem Zertifikat statt. Hier ein paar Auszüge aus den Feedbacks der Teilnehmenden:
In der nächsten Zeit wird Manuel Heinemann ausgewählte Fallbeispiele anonymisiert und verfremdet hier im Blog vorstellen. Wir möchten damit kleine Einblicke in die spannende und herausfordernde Arbeit des Bedrohungsmanagements geben.
Fall Janus (der Zweigesichtige)
Es war an einem verregneten Tag, als wir den Fall von Janus auf den Tisch bekamen. Eine Klinik wandte sich an uns, weil eine ihrer Pflegerinnen (Aurora) ein massives Problem habe. Uns wurde dann berichtet, dass Janus, der Exfreund der Krankenpflegerin, immer wieder in der Klinik anrufe und frage, wo sich Aurora befinden würde, er erreiche sie nicht. Dies würde so ein Ausmaß annehmen, dass sich die Mitarbeitenden gestört fühlen.