Der Aufbau eines Bedrohungsmanagements bei Jobcentern
Details
von Dr. Jens Hoffmann, I:P:Bm
Seit Jahren begleiten wir Jobcenter und andere Behörden bei der Einrichtung von Gewalt-Präventionsprogrammen.
Hierbei ist es zum einen wichtig, auf die Eigenheiten jeder Organisation einzugehen. Jede Institution hat eine eigene Geschichte und spezifische Rahmenbedingungen, die berücksichtigt werden müssen, damit Gewalt effektiv verhindert werden kann.
Zum anderen gilt es, solche Programme auf der Basis anerkannter Qualitätsstandards aufzubauen. Wir bei I:P:Bm arbeiten nach den international anerkannten Kriterien des “Europäischen Fachverbandes für Bedrohungsmanagement” AETAP. Als Gründungsmitglieder von AETAP sind wir stolz darauf, diese fachlichen Qualitätsstandards mit entwickelt zu haben.
Wir freuen uns nun aktuell darauf, das Jobcenter Saarlouis beim Aufbau eines Bedrohungsmanagements zu unterstützen.
Hier die Pressemitteilung des Jobcenters Saarlouis zu diesem Projekt: “Als eines der ersten Jobcenter bundesweit führen wir gemeinsam mit unserer Landkreisverwaltung ein ämterübergreifendes Bedrohungsmanagement ein. Dies geschieht in enger Zusammenarbeit mit dem Institut für Psychologie und Bedrohungsmanagement (IPBM) und dessen Leiter Herrn Dr. Hoffman, der in Deutschland und in der Schweiz das psychologische Bedrohungsmanagement für Unternehmen und Hochschulen erstmalig eingeführt hat.
Kern des Bedrohungsmanagements ist ein Netzwerk von verschiedenen Ämtern und Kommunen im Landkreis, die gemeinsam mit der Polizei im engen Austausch stehen, um Bedrohungslagen, Warnsignale und ein damit verbundenes Risikopotenzial von Gewalttaten frühzeitig zu erkennen und entsprechend präventiv zu handeln.
Mit diesem Ansatz unterstützen unser Jobcenter und unser Landkreis die erst kürzlich beschlossene Resolution „Keine Gewalt gegen öffentlich Bedienstete“ des Deutschen Landkreistags. Der Präsident des Landkreistages Reinhard Sager sagte hierzu: „Immer wieder haben wir es mit Beleidigungen, Drohungen und tätlichen Angriffen gegenüber Amtsträgern und Verwaltungsmitarbeitern zu tun. Derartige Attacken sind unerträglich. Wir müssen im täglichen Miteinander immer wieder deutlich machen, dass wir so etwas in unserer Gesellschaft keinesfalls dulden.“
Jeder von uns kennt mitterlweile Phishig-Mails und hat auch welche schon im eigenen Postfach erhalten. Die Betrüger versuchen vorzugeben, dass die Email beispielsweise von einer Bank Ihres Vertrauens ist, oder beispielsweise von einem Mobilfunkanbieter, oder von anderen großen Firmannamen mehr. Oftmals sind die Emails schlecht gemacht, aber dennoch gibt es auch sehr gut nachgemachte Schreiben mit guten Firmen-Logos und Texten. Schnell könnte passieren, dass darauf geklickt wird und dies unaufmerksame Klicken kann größten Schaden anrichten.
Hier ein weiteres Fallbeispiel – anonymisiert und verfremdet. Wir möchten damit kleine Einblicke in die spannende und herausfordernde Arbeit des Bedrohungsmanagements geben.
Fall Ares:
Liebe nimmt manchmal komische Formen an. Ares ist Berufsschüler und hat sich in seine Mitschülerin Megara verliebt. Ares hätte sie gern angesprochen, aber traute sich nicht. Seine größte Angst war es, dass Megara sich in jemand anderen verliebt, was schließlich auch passierte. Sie hatte einen Freund. Für Ares brach innerlich eine Welt zusammen, doch zeigte er dies nach außen nicht. Er begann sich seltsam zu verhalten und äußerte bedrohliche Sachen. So beschrieb er Megaras Freund, dass er ihm gerne in den Hinterkopf schießen würde oder beschrieb anderen Schülern, dass er Megara in den Wald bringen möchte, um sie dort zu verbrennen.
22.03
Referent*innen mit Trainingserfahrung gesucht!
Wir suchen für unser Institut
Referent*innen mit TrainingserfahrungoderPsycholog*innen für das Thema "Psychologische Deeskalation" und / oder "Umgang mit psychisch auffälligen Personen"
vorwiegend im Non-Profit-Bereich (Institutionen, Ämter und Behörden)
23.02
Der "Psychologischer Scout" ist sehr gut angenommen worden.
Unser Präventionskonzept "Psychologischer Scout" ist sehr gut angenommen worden. Gestern und vorgestern fand das erste Seminar zu diesem Zertifikat statt. Hier ein paar Auszüge aus den Feedbacks der Teilnehmenden:
In der nächsten Zeit wird Manuel Heinemann ausgewählte Fallbeispiele anonymisiert und verfremdet hier im Blog vorstellen. Wir möchten damit kleine Einblicke in die spannende und herausfordernde Arbeit des Bedrohungsmanagements geben.
Fall Janus (der Zweigesichtige)
Es war an einem verregneten Tag, als wir den Fall von Janus auf den Tisch bekamen. Eine Klinik wandte sich an uns, weil eine ihrer Pflegerinnen (Aurora) ein massives Problem habe. Uns wurde dann berichtet, dass Janus, der Exfreund der Krankenpflegerin, immer wieder in der Klinik anrufe und frage, wo sich Aurora befinden würde, er erreiche sie nicht. Dies würde so ein Ausmaß annehmen, dass sich die Mitarbeitenden gestört fühlen.