In Presseartikeln zum jüngsten Amoklauf in einem Unternehmen im schweizerischen Menznau nahe Luzern werden mehrere Auffälligkeiten des Täters genannt. Auch wenn es unklar ist, ob alle Details aus den Medien sich bewahrheiten, zeichnet sich doch ein charakteristisches Muster ab:
- Der Täter machte Andeutungen und Drohungen gegenüber Kollegen, im Bedrohungsmanagement bekannt als Leaking. Vorgesetzten und der Unternehmensführung war nach eigener Aussage nichts bekannt. - Der Täter war durch mehrere Gewalttätigkeiten vorher auffällig gewesen. - Der Täter fühlte ich von anderen verfolgt und bedroht. - Bei dem Täter gab es aktuelle Krisen. - Der Täter verabschiedete sich mit einer Nachricht direkt vor der Tat auf seiner Facebook Seite.
Ein solches Muster von Warnverhalten findet sich auch in einer Studie zu schwerer Gewalt am Arbeitsplatz, die wir dieses Jahr veröffentlichen werden. Hierbei analysierten wir im Detail 20 deutsche Fälle von Workplace Violence mit folgenden Ergebnissen: Mindestens 90% der Taten waren geplant, in fast allen Fällen flossen private und berufliche Krisen im Vorfeld zusammen. Mindestens 60% der Täter sprachen Drohungen aus oder kündigten die Tat sogar an und mehr als Drittel zeigte Abschiedshandlungen. Immerhin 20% der Täter litten an einer paranoiden Psychose, in Folge dessen sie sich verfolgt und bedroht fühlten und aus ihrer krankheitsbedingten Sicht quasi in Notwehr die Tat vollzogen.
Aufbauend auf dieser Erkenntnis, dass im Vorfeld solcher Taten meist Warnsignale auftreten, unterstützen wir mit unserer Schwesterfirma Team Psychologie & Sicherheit bereits seit Jahren in Deutschland, der Schweiz, Luxembourg und Österreich Unternehmen, Gemeinden, Behörden, Gerichte, Schulen und Universitäten beim Aufbau von systematischen Präventionsprogrammen. In den vergangenen vierzehn Jahren waren wir zudem in mehr als 2.000 Fällen von bedrohlichem Verhalten in der Risikoanalyse und im Fallmanagement involviert. Falls Sie zu diesen Themen Fragen haben oder Unterstützung benötigen, können Sie jederzeit gerne mit uns Kontakt aufnehmen.
09.04
Achtung neue Phishing-Mails!
Jeder von uns kennt mitterlweile Phishig-Mails und hat auch welche schon im eigenen Postfach erhalten. Die Betrüger versuchen vorzugeben, dass die Email beispielsweise von einer Bank Ihres Vertrauens ist, oder beispielsweise von einem Mobilfunkanbieter, oder von anderen großen Firmannamen mehr. Oftmals sind die Emails schlecht gemacht, aber dennoch gibt es auch sehr gut nachgemachte Schreiben mit guten Firmen-Logos und Texten. Schnell könnte passieren, dass darauf geklickt wird und dies unaufmerksame Klicken kann größten Schaden anrichten.
Hier ein weiteres Fallbeispiel – anonymisiert und verfremdet. Wir möchten damit kleine Einblicke in die spannende und herausfordernde Arbeit des Bedrohungsmanagements geben.
Fall Ares:
Liebe nimmt manchmal komische Formen an. Ares ist Berufsschüler und hat sich in seine Mitschülerin Megara verliebt. Ares hätte sie gern angesprochen, aber traute sich nicht. Seine größte Angst war es, dass Megara sich in jemand anderen verliebt, was schließlich auch passierte. Sie hatte einen Freund. Für Ares brach innerlich eine Welt zusammen, doch zeigte er dies nach außen nicht. Er begann sich seltsam zu verhalten und äußerte bedrohliche Sachen. So beschrieb er Megaras Freund, dass er ihm gerne in den Hinterkopf schießen würde oder beschrieb anderen Schülern, dass er Megara in den Wald bringen möchte, um sie dort zu verbrennen.
22.03
Referent*innen mit Trainingserfahrung gesucht!
Wir suchen für unser Institut
Referent*innen mit TrainingserfahrungoderPsycholog*innen für das Thema "Psychologische Deeskalation" und / oder "Umgang mit psychisch auffälligen Personen"
vorwiegend im Non-Profit-Bereich (Institutionen, Ämter und Behörden)
23.02
Der "Psychologischer Scout" ist sehr gut angenommen worden.
Unser Präventionskonzept "Psychologischer Scout" ist sehr gut angenommen worden. Gestern und vorgestern fand das erste Seminar zu diesem Zertifikat statt. Hier ein paar Auszüge aus den Feedbacks der Teilnehmenden:
In der nächsten Zeit wird Manuel Heinemann ausgewählte Fallbeispiele anonymisiert und verfremdet hier im Blog vorstellen. Wir möchten damit kleine Einblicke in die spannende und herausfordernde Arbeit des Bedrohungsmanagements geben.
Fall Janus (der Zweigesichtige)
Es war an einem verregneten Tag, als wir den Fall von Janus auf den Tisch bekamen. Eine Klinik wandte sich an uns, weil eine ihrer Pflegerinnen (Aurora) ein massives Problem habe. Uns wurde dann berichtet, dass Janus, der Exfreund der Krankenpflegerin, immer wieder in der Klinik anrufe und frage, wo sich Aurora befinden würde, er erreiche sie nicht. Dies würde so ein Ausmaß annehmen, dass sich die Mitarbeitenden gestört fühlen.